„Der New Yorker war dabei!“

„Der New Yorker war dabei!“

Roger Rekless besucht die 9. Klassen der Staatlichen Realschule in Kempten

„Wo kommst du wirklich her?“ Mit dieser Frage sensibilisierte David Mayonga alias Roger Rekless von Beginn an sein junges Publikum, wie tief Vorurteile im Denken der Menschen verwurzelt sind: ein Dunkelhäutiger kann doch kein Bayer sein. Doch „Was ist normal?“ Für Roger Rekless bedeutete dies schon seit seiner Kindergartenzeit, sich ausgegrenzt zu fühlen und keinen festen Platz in der Mitte der Gesellschaft zu haben. Wobei er sich immer wieder die Sinnfrage stellte: „Wer bin ich?“ Dass Vorurteile stärker als die Realität sind und man sich diesen schutzlos ausgeliefert fühlt, veranschaulicht der Musiker mit zahlreichen persönlichen Erlebnissen. Bei Klingelstreichen an der Haustür hieß es immer – „der New Yorker war dabei!“

Erst mit Rap-Songs wie „Was bin ich für dich?“ gelang es ihm schließlich, seine Gefühle auszudrücken und zur Überzeugung zu kommen: „Du bist okay“, egal wo du herkommst, welche Hautfarbe du hast oder woran du glaubst. Bereits bei den ersten Tönen verwandelte sich die Westend-Turnhalle in eine Rap-Arena mit gröllenden Jugendlichen.

Heute ist Roger Rekless überzeugt: „Rassismus führt zu Gewalt. Gewalt verändert die Gesellschaft und gefährdet die Demokratie.“ Genau diese Botschaft ist ihm wichtig, an die Jugendlichen von heute mit seinem Buch weiterzugeben: „Denn wenn wir Rassismus gewähren lassen, kann es jeden treffen. Deshalb müssen wir Normalität ausweiten und mit unterschiedlichen Lebenswelten verbinden“.

Katharina Seeberger